Woody Allen und Mia Farrow
Mia Farrow entdeckte im Januar 1992 in Allens Wohnung sehr intime Nacktfotos ihrer damals etwa 20-jährigen Adoptivtochter Soon-Yi (ihr Geburtsdatum ist nicht bekannt). Es stellte sich heraus, dass er mit dieser seit einigen Monaten eine sexuelle Beziehung hatte. Das führte zur Beendigung der Partnerschaft zwischen dem Regisseur und der Schauspielerin.
Sieben Monate später behauptete Farrow, dass Allen ihre Adoptivtochter Dylan, damals sieben Jahre alt, sexuell missbraucht habe. Zu einer Anklage kam es jedoch nicht, da der Tatbestand fragwürdig erschien. So äußerte beispielsweise der von der Polizei mit der Untersuchung des Mädchens beauftragte Arzt die Vermutung, dass es die Geschichte entweder erfunden habe oder sie ihm von der Mutter eingeredet worden sei („planted in her mind“), da die Aussagen des Kindes auffällig widersprüchlich waren. Andere mit dem Fall befasste Personen schlossen dagegen nicht aus, dass der behauptete Sachverhalt dennoch der Wahrheit entsprechen könne. Er wurde nicht abschließend geklärt, weil das Kind nicht durch weitere Ermittlungen zusätzlich belastet werden sollte.
22 Jahre später, am 1. Februar 2014, veröffentlichte der mit Mia Farrow gut befreundete Journalist Nicholas Kristof im Internet einen „Offenen Brief“ der inzwischen 28 Jahre alten Dylan Farrow, in dem diese ihre Missbrauchsvorwürfe von 1992 wiederholte. Sie habe all die Jahre unter den psychischen Folgen des Missbrauchs gelitten, und wolle nun nicht länger schweigen. Allen wies die Anschuldigungen erneut zurück und erklärte, sich zukünftig zu dieser Angelegenheit nicht mehr äußern zu wollen.
Die folgende astrologische Analyse der Persönlichkeitsstrukturen Farrows, Allens, Dylans und ihrer Wechselwirkungen kann zwar den Sachverhalt selbstverständlich nicht aufklären. Sie lässt aber einige persönlichkeitsstrukturelle Merkmale der Beteiligten deutlich werden, die eine begründete Hypothese über die wahren Zusammenhänge zulassen. Auch beantwortet sie die Frage, weshalb die Anschuldigungen gerade jetzt, nach 22 Jahren, erneut erhoben werden.
Mia Farrow
Mia Farrows Geburtshoroskop (topozentrisch):
Mia Farrow, *9.2.1945 um 11.27 Uhr PWT in Los Angeles
15 der insgesamt 21 vorhandenen Aspekte sind Hauptaspekte. Damit gibt es eine Vielzahl von Themen, auf die die Wahrnehmung der Betroffenen betont ausgerichtet sein kann, auf die sie leicht „anspringen“ kann.
Es fällt eine hohe Bedeutung des Mars (e) auf:
Mars exakt am MC in Steinbock:
Verwirklichung von Durchsetzung und Handlungswillen als unbewusstes Lebensziel, aber in stark kontrollierter, geordneter und strukturierter Art und Weise;
Mars Trigon Jupiter (e4f), exaktester Aspekt, mit 120,2° nur 0,2° Abweichung vom Trigon:
Maximierung, Optimierung der Durchsetzung, ihr Ideal als Thema;
Venus im 12. Feld (Neptun zugeordnet) im Marszeichen Widder:
Reagibilität, Weiblichkeit, Harmonie unter dem Einfluss egozentrischen Handlungswillens, sich bevorzugt auswirkend in expansivem sozialem Engagement.
Letzteres wird verstärkt durch eine Opposition Venus-Neptun (d7i1,2°) mit ihrer Thematisierung von alle Grenzen überschreitender „globaler Harmonie“. Symptomatisch für die Auswirkungen des Neptuneinflusses ist die große Zahl ihrer Kinder (4 eigene, 10 adoptierte), und ihr Engagement als UNICEF-Botschafterin. Denn die eigene Kindermenge wurde dem „neptunischen Anspruch“ nicht gerecht, sie musste auf „alle Kinder dieser Welt“ vergrößert werden. Warum gerade Kinder Gegenstand ihrer Fürsorge wurden, wird gleich verständlich werden.
Auch liegt eine generell hohe Bedeutung der Venus vor. Sie weist 8 von 10 möglichen Aspekten auf, davon 6 Hauptaspekte. So kann der Themenkreis Reagibilität mit seinen Teilthemen Harmonie/Ausgleich/Vermittlung/Liebe/Ästhetik etc. durch überdurchschnittlich viele Ereignisse und Vorgänge stark angesprochen und damit wichtig werden.
Der Mond steht im Saturnzeichen Steinbock (b/J) und ist mit zwei ungenauen Aspekten nur schwach integriert. Der Einfluss von Ordnung/Struktur/Kontrolle/Hemmung auf Emotionen, die emotionale Selbstkontrolle, ist ein Thema, das hier leicht ein „Eigenleben“ entwickeln kann. Spontane Gefühle werden tendenziell an verinnerlichten, durch die Umwelt definierten Normen gemessen und bewertet: Sollte ich, darf ich das fühlen, was ich fühle? Darf ich meine Emotionen direkt äußern, oder hätte das negative Folgen für mich?
Davon ist auch die natürliche emotionale Bindung der Mutter an ihre Kinder betroffen. Eine direkte, ungefilterte Zuwendung wird tendenziell erschwert. Sie wird beeinträchtigt durch einen verinnerlichten Anspruch (J), eine perfekte und korrekte (J) Mutter (b) zu sein. Spontane Zärtlichkeiten sind erschwert, denn sie provozieren gleichzeitig zweifelnde Fragen wie „Wenn ich mein Kind innigst umarme, wenn ich es meinen Liebesanwandlungen aussetze – tut ihm das wirklich gut? Darf ich das, oder ist es egoistisch?“
Dadurch kann auch die Neigung zu Adoptionen (s.o.) zusätzlich gefördert werden, im Sinne von „Bei so vielen Kindern kann ich ja gar nicht für alle die perfekte Mutter sein“ – der saturnale Anspruch wird durch eine ausufernde Familiengröße unterlaufen. Die große Kinderzahl kann als prophylaktische Entschuldigung für ein befürchtetes Versagen als Mutter dienen.
Da der Mond in schwachen Quadraten zu Neptun und Venus (s.o.) steht, erklärt dieser Zusammenhang auch das globale Engagement für Kinder. Die allgemeine Fürsorglichkeit (i) erhält diese Ausrichtung durch die potentiell problematische Mondstellung: Ich will die Mutter aller Kinder sein. Und wenn ich mich um alle Kinder der Welt sorge, bin ich ja irgendwie doch eine perfekte Mutter, oder?
Sonne und Merkur in Wassermann (ac/K) thematisieren Objektivität, und zwar in unkonventioneller Form. So kann aus subjektiver Sicht alles Denkbare objektiv möglich erscheinen, durchaus auch das, was von der überwiegenden Mehrheit für unmöglich gehalten wird.
Die im Horoskop (s.o.) enthaltene Haupt-Teilstruktur, bestehend aus 11 Hauptaspekten:
Es handelt sich um eine aus astrologischer Sicht starke Struktur, die sich aus der Überlagerung von drei geometrischen Figuren ergibt:
- Ein so genannter „Drachen“ d-h-i-c,
- ein Trapez d-h-j-c, das durch die Ersetzung Neptuns durch Pluto entsteht, und
- das annähernd rechtwinklige Dreieck d-g-i, dessen Hypotenuse mit der Längsachse des Drachens identisch ist,
bedingen komplexe, a priori schwer einschätzbare starke Wechselwirkungen zwischen den beteiligten Planeten. Es handelt sich um eine Persönlichkeitsstruktur, die als überdurchschnittlich kompliziert bezeichnet werden kann.
An allen drei Figuren ist Venus (d) beteiligt, was ihre Bedeutung weiter erhöht.
Für die Ereignisse im Zusammenhang mit Allen sind in dieser Struktur von besonderer Wichtigkeit (die Gradangaben hinter den astrologischen Symbolen bezeichnen die jeweilige Abweichung von der Aspektdefinition):
- Venus Trigon Pluto (d4j 1,5°),
- Merkur Opposition Pluto (c7j2,0°),
- Venus Quadrat Saturn (d3g3,0)
Ein Gesamteffekt: Die starken transsaturnalen Einflüsse (Uranus h, Neptun i, Pluto j) auf Intellekt (c) und Reagibilität (d) bedingen eine hohe Bedeutung alles Irrationalen. Plötzliche nicht logisch begründbare Einfälle (h), nicht direkt Erkennbares, aber dennoch in der Realität Enthaltenes (j), und Wahrnehmungen von Stimmungen Anderer, „atmosphärischer Strömungen“, des „in der Luft Liegenden“ (i), können leicht das Denken (c) und zwischenmenschliche Beziehungen (d) beeinflussen. Es liegt eine hohe Sensibilität für „nicht eindeutig materiell-real begründbare“ Angelegenheiten und Ereignisse vor.
Merkur und Venus bilden sechs Hauptaspekte mit Uranus, Neptun und Pluto. Die Zufallswahrscheinlichkeit dafür, dass sechs solche Aspekte gleichzeitig und mindestens in der hier vorliegenden Exaktheit auftreten (maximal 2,3° Abweichung von der jeweiligen Aspektdefinition), liegt unter 1:100000. Eine Untersuchung des Zeitraums von 1800 bis 2014 ergibt dementsprechend, dass in diesen 215 Jahren eine derartige Aspekthäufung tatsächlich nur für rund 26 Stunden am 9. und 10.2.1945 bestand (1/72500 der Zeit).
Wahn oder Wirklichkeit?
Es kann eine Neigung resultieren, die Realität falsch zu interpretieren, ihre Erscheinungen tendenziös zu deuten. Befindlichkeitsstörungen Anderer können ja intensiv wahrgenommen werden (Neptun, s.o.), so auch diskrete Auffälligkeiten im kindlichen Verhalten. Bei der Suche nach deren verborgenen Ursachen (Pluto) können alogische Gedankensprünge (Uranus) in die Irre führen. Denn unter dem Einfluss von Pluto und Uranus auf das Denken (c) und der damit betonten Thematisierung des Verborgenen und ungewöhnlicher Assoziationen kann nicht nur die Entlarvung nicht offensichtlicher Zusammenhänge, sondern auch ihre gedankliche Konstruktion, ihre „Erfindung“, gefördert werden.
So hat beispielsweise die von Farrow entdeckte sexuelle Beziehung Allens zu ihrer volljährigen Adoptivtochter nichts mit Pädophilie zu tun. Ein 55-jähriger (Allen 1991), der sich in eine 20-jährige verliebt, hat sehr wahrscheinlich ein Problem mit seinem Altern. Dieses Problem korreliert aber nicht mit dem Missbrauch von Kindern. Farrow jedoch stellte diese Korrelation her: „Wenn er mich so hintergeht, muss doch noch irgendetwas sein mit ihm (j) – ach ja, natürlich, Soon-Yi ist mein Kind, das hat er ja missbraucht, also ist er pädophil“ (h, alogischer Sprung, mit Umdeutung der Realität). Also hat er ganz sicher auch andere Kinder missbraucht (zweiter logischer Fehler, auf dem ersten aufbauend).
Werden die falschen Schlussfolgerungen zu einer festen Überzeugung, ist eine Wahnvorstellung entstanden. Werden sie selbst plutonisch bezweifelt, aber dennoch weiterhin als Realität behauptet, handelt es sich um den Versuch einer bewussten Manipulation. Welche der beiden Möglichkeiten bei Farrow vorliegt, muss letztlich zwar offen bleiben. Die Merkur-Pluto-Opposition kann aber befürchten lassen, dass es sich um eine paranoide Überzeugung handelt. Denn hier wirkt Pluto direkt auf den Intellekt. Von der Hinterfragung der Realität kann daher alles betroffen sein.
Ein bekanntes Beispiel war der Mathematiker Kurt Gödel mit einer heliozentrischen Opposition Merkur-Pluto. Als hinterfragendem Wissenschaftler wurde es ihm dadurch sogar möglich, die Unbeweisbarkeit bestimmter mathematischer Axiome zu beweisen. Aber während eines längeren Klinikaufenthaltes seiner Frau, der er noch als einziger vertraut hatte, gipfelte seine paranoide Angst, vergiftet zu werden, im Verhungern.
Farrows Adoptivsohn Moses charakterisierte die Funktion ihrer Kinder gegenüber Allen als „pawn“, in diesem Zusammenhang mit „Faustpfand“ zu übersetzen. Weiterhin berichtet er von mehrfachem „physical abusus“, körperlichem Missbrauch, durch die Mutter, zu verstehen als Misshandlungen, und einem allgemein hochgradig autoritären Erziehungsstil. Dieser bestätigt das oben Beschriebene: In einer so großen Familie haben gefälligst alle zu funktionieren, weil sonst über kurz oder lang alles drunter und drüber geht. Ich kann nicht auch noch die fürsorglich-liebevolle Mutter spielen (b/J), dazu habe ich viel zuviel zu tun.
Mit der Verteidigung seines Adoptivvaters steht er in Widerspruch zu seinen Geschwistern. Das kann darauf zurückgeführt werden, dass er sich ihm Rahmen seiner Ausbildung zum Psychotherapeuten als einziger von ihnen intensiv mit seinem familiären Hintergrund auseinandergesetzt hat. Ein Zitat, als ein Ergebnis dieser Auseinandersetzung zu verstehen (verkürzt, sinngemäß): „Ich glaube nichts, was irgendjemand in dieser Familie sagt.“
Dass Moses sich jetzt, nach 20 Jahren ohne Kontakt zu Allen, in dessen Sinn äußerte, wurde durch eine strukturelle Gemeinsamkeit mit ihm provoziert. Bei Allens Geburt bestand ein auf 0,3° exaktes Merkur-Saturn-Quadrat, bei Moses (*27.7.1978 in Südkorea, Geburtszeit unbekannt) lag eine auf 0,0-0,4° exakte Merkur-Saturn-Konjunktion vor. Thematisiert wird durch diese Aspekte unter anderem auch die formale Logik, „intellektuelle Korrektheit“. Moses „glaubt nichts“ (s.o.), sondern analysiert Fakten und seine Erfahrungen. Nach deren Auswertung lautet sein logischer Schluss: Den Missbrauch hat es sehr wahrscheinlich nicht gegeben. Dieses Ergebnis einer sachlich-nüchternen Analyse und ein saturnaler Sinn für Gerechtigkeit waren der Grund für seine Stellungnahme, nicht etwa plötzliche Sympathie für oder Mitleid mit Allen, nicht seine eigene zunehmende Entfremdung von Farrow.
Ganz wesentlich ergänzt wird das Beschriebene durch Merkmale von Farrows Konstellation aus heliozentrischer Perspektive:
Mia Farrow: Merkur, Venus, Mars und Saturn heliozentrisch
Die ungewöhnlich exakte Opposition Venus-Mars (d7e 0,06°, Zufallswahrscheinlichkeit 1:1800) bedeutet eine erhebliche Verstärkung der bereits topozentrisch hohen Bedeutung der beiden (s.o.). Damit ist die Wechselwirkung zwischen ihnen überaus intensiv: Aktion und Re-Aktion, aktiver „männlicher“ Handlungswille (e) und „weibliche“ Reagibilität (d), beeinflussen sich gegenseitig in hohem Maße. Dieser betonte Widerspruch bedingt ein reaktives „Anspringen“ der venusisch-weiblichen Seite der Persönlichkeit auf Handlungsimpulse und der marsisch-männlichen Seite auf „Ruheimpulse“, auf Tendenzen zu „friedlich-harmonischer Tatenlosigkeit“. Ergebnis ist oft eine innere Anspannung und Unruhe, da d und e eine jeweils widersprechende Reaktion provozieren. Es gibt kaum ein „ich will“ ohne ein „eigentlich sollte ich vielleicht doch lieber abwarten“, kaum ein „ich genieße gemütlich mein Dasein“ ohne ein „aber eigentlich sollte ich etwas tun“
Frau wie Mann haben naturgemäß zwei Persönlichkeitsanteile, die mit Venus und Mars korrelieren: Alle Menschen sind „natürlich ambivalent“. In Partnerschaften entstehen durch derartig exakte Aspekte zwischen diesen Planeten leicht Widersprüche, Reibungen, zwischen dem mit dem physischen Geschlecht korrelierenden astrologischen Einfluss und dem gleichartigen des Partners. Im vorliegenden Fall kann Farrows Marseinfluss (sehr stark, s.o.) mit Allens Mars „kollidieren“, was im Ergebnis unter anderem eine Aufweichung bis Umkehrung einer Rollenverteilung zur Folge haben kann.
Noch komplizierter werden die Wechselwirkungen hier nun durch die Beteiligung Saturns. Bereits aus topozentrischer Perspektive im Quadrat zu Venus stehend, bildet er heliozentrisch eine Konjunktion mit ihr (d/g1,2°). Damit liegt eine ungewöhnlich intensive gemeinsame Thematisierung von harmonischem Ausgleich und Normen/Stabilität/Struktur vor. Das kann sich unter anderem als Entwicklung sehr klarer, fester Vorstellungen von der Ausgestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen auswirken, die auch sehr ernst genommen werden: Eine leichtfertige Infragestellung durch Affären mit anderen ist äußerst unwahrscheinlich. Diese Ernsthaftigkeit wird meist auch vom Partner erwartet und gefordert. Auch beeinflusst diese Konjunktion den Erziehungsstil (s.o.): Ich sage euch (g), wie ihr euch zu Verhalten habt, damit Harmonie (d) herrscht.
Die Opposition Mars-Saturn (e7g1,1°) thematisiert subjektive Durchsetzung und objektive (gesellschaftliche) Normen, den eigenen Willen und wahrgenommen Widerstand gegen seine Realisierung. Das kann sich einerseits oft als Handlungshemmung, andererseits aber auch in Form einer zähen, ausdauernden, geduldigen Durchsetzung der Eigeninteressen bemerkbar machen. Die sich „marsisch“ durchsetzenden Ellenbogen können schüchtern zurückgenommen werden – Saturn hemmt die „Aggression“ –, sie können aber auch besonders starr (g) in ausgefahrener Position gehalten werden – die Aggression wird zum Dauerzustand.
Dieser Konflikt zwischen Handlungswille und Zweifeln an einer Zulässigkeit, an seinem „Erlaubt-Sein“, wird oft nach außen projiziert. Situationen und Personen bilden dann als hemmende Hindernisse den innerpersönlichen Konflikt ab. Das eigene „eigentlich will ich gar nicht so recht“ ist nicht bewusst, und stattdessen erscheint es den Betroffenen als ein „man lässt mich nicht, man behindert mich“.
Eltern sind für ihre Kinder ohnehin stets auch reale Manifestationen Saturns. Das elterliche „du sollst, du musst, du darfst nicht“ verschafft ihnen ihre ersten Erfahrungen mit Grenzen und Beschränkungen (= g). In diesem Zusammenhang können Kinder leicht zum Opfer ungelöster innerpersönlicher Widersprüche ihrer Eltern werden. Sie sind jederzeit verfügbare Projektionsobjekte, an denen Probleme, die sich aus der Venus-Mars-Saturn-Thematik möglicherweise ergeben, ausagiert werden können. So ist beispielsweise der von Moses geschilderte Erziehungsstil Ausdruck nicht nur der Venus-Saturn (s.o.)-, sondern auch der Mars-Saturn-Wechselwirkungen. Von beiden ist der zwischenmenschliche Umgang berührt: Man hat auf einander Rücksicht zu nehmen (Venus), und zwar so, wie ich es dir sage (Saturn), und Zuneigung (Venus) hat man gefälligst so auszudrücken, wie ich es dir sage (Saturn). Trotziger Wille (Mars) steht dir als Kind sowieso nicht zu, das werde ich dir deutlich machen (Saturn).
Pluto
Pluto thematisiert unter anderem Macht und ihren Missbrauch, Manipulation, ein Agieren im Verborgenen, aus dem „Hinterhalt“. In Farrows Persönlichkeit hat Pluto ja eine hohe Bedeutung (s.o.), wodurch das Thema Macht und ihre larvierte Ausübung betont relevant werden. Zu direkter Bevormundung und Zwang gesellt sich hintergründige, von kindlichen Opfern mangels Lebenserfahrung unbemerkte Manipulation. Ein Venus-Pluto-Aspekt stellt das natürliche Harmonieverständnis wie auch „die aktuelle Weiblichkeit“, die Art ihrer konkreten Manifestationen, infrage.
Mia Farrow mit ihrem Venus-Pluto-Trigon (auf 1,5° genau, s.o.) gehört damit zu den Personen, die, veranlasst auch durch eher unscheinbare Ereignisse und Erlebnisse, Venus leicht infrage stellen können. Muss meine Beziehung (d) so sein, wie sie ist, oder kann sie nicht auch ganz anders sein? Muss ich als Frau (d) mich so verhalten, wie ich mich verhalte, oder geht es nicht auch ganz anders? Muss ich unbedingt Harmonie pflegen (d), oder kann ich sie nicht auch missachten? Oder kann ich sie vielleicht anders nutzen? Kann ich sie umfunktionieren? Nach außen gewandt: Kann ich meine venusisch-weiblich-verbindlich-vermittelnden Eigenschaften nicht dazu nutzen, andere nach meinen Vorstellungen (d/g, s.o.) zu formen, sie so zu beeinflussen (manipulieren, j), dass sie das tun, was ich will (e7g, s.o., auch Unterdrückung (g) fremden Willens (e))?
Dieser Aspekt kann umgekehrt eine Manipulation davon betroffener Frauen erleichtern. Zweifel an ihrer gelebten Weiblichkeit können erweckt werden, es kann die verunsichernde Frage provoziert werden, ob sie als Frau nicht ganz anders sein können, nicht eigentlich sogar ganz anders sind, ob sie nicht in Wahrheit etwas Anderes wollen als sie zu wollen glauben.
Über die durch Venus vermittelte (topozetnrisch, s.o.) Kombination plutonischer mit saturnalen Einflüssen, also mit Norm/Vorschrift/Gesetz/Zwang etc., kann eine massive Beeinflussung von Kindern im Sinne einer „Gehirnwäsche“, eines „plant in mind“, resultieren. Die mütterliche Macht als „Saturn in Person“ wird dann plutonisch missbraucht: Eigene Phantasien und Meinungen können Kindern so intensiv und nachdrücklich als ihre Realität dargestellt werden, dass sie schließlich daran glauben. So kann ein Kind zum Ausdrucksmittel einer elterlichen (nicht nur mütterlichen) innerpersönlichen Problematik werden, sogar bis hin zur Übernahme von Wahnvorstellungen, also zur Identifikation mit dieser Problematik. Bei geeigneter persönlichkeitsstruktureller Disposition und starker Abhängigkeit von der Mutter ist das auch noch im Alter von sieben oder acht Jahren möglich.
Farrows innerer Konflikt zwischen Venus, Mars und Saturn bildet sich in der Missbrauchsanschuldigung ab: Mars hat sich unter Nutzung saturnalen Zwangs (e7g) gegen Venus gewandt (d/g), der Mann (aktiv, e) hat sich gegen das weibliche Kind (passiv, d) durchgesetzt (e7d, Mars Opposition Venus) – ein Machtmissbrauch (Pluto) im Geheimen (Pluto), einem weiteren innerpersönlichen Thema der Mutter entsprechend. Anders ausgedrückt: Das von Farrow behauptete Geschehen kann einem in ihr entstandenen „Psychodrama“ entsprechen. Sie selbst ist die eigentlich „Missbrauchte“, durch Allens Vertrauensbruch (Hintergehung, Pluto) in ihrer Weiblichkeit hochgradig Verletzte (Venus-Pluto, Infragestellung des Weiblichen, Venus als indirektes Opfer des Mars). Die transsaturnalen Einflüsse (s.o.) erleichtern die Projektion auf ihre Tochter und eine so intensive Vermischung dieser Projektion mit der Realität, dass diese, verzerrt und umgedeutet, im Sinne einer wahnhaften Verkennung zu einer neuen, subjektiven zweiten Realitätwird.
Natürlich kann Farrows Behauptung dennoch wahr sein. Ich will nur verdeutlichen: Sie muss es aber ganz und gar nicht. Die Hypothese, dass Farrows Beschuldigungen möglicherweise unbegründet sind, ist daher zulässig. Die Missbrauchsbehauptung kann eine extreme Folge ihrer persönlichkeitsstrukturell bedingten Wahrnehmungsschwerpunkte und Reaktionsbereitschaften sein.
Plutonisch ist auch das Nicht-Verzeihen-, Nicht-Vergessen können, das jetzt, 22 Jahre später, offenbar wird. Die Vermutung, dass die Mutter und nicht die Tochter die Aktualisierung des Konflikts inszeniert hat, ist nicht nur durch die Person des publizierenden Journalisten, eines Freundes, sondern auch astrologisch durch eine Transitkonstellation begründet. Denn heliozentrisch steht Pluto seit fast zwei Jahren in Opposition bzw. Konjunktion zu Farrows Geburtsstellungen von Venus und Mars. (jT7dG//eG) Diese Transitaspekte waren zwar bereits im Mai 2013 exakt, sind aber immer noch vorhanden.
Hinzu kommt nun, dass Pluto topozentrisch seit Ende 2012 in Transitkonjunktion mit dem Geburtsmond steht (jT/bG). Erstmals völlig exakt (0,0°) war dieser Aspekt am 12.1.2014, 20 Tage vor der Veröffentlichung des „offenen Briefes“ ihrer Tochter.
Aktuell thematisiert wird dadurch eine Hinterfragung der Gefühle, durch die Stellung des Mondes in Steinbock damit auch die emotionale Kontrolle (b/J, s.o.). Die Infragestellung bedeutet stets, dass sich bezüglich der Thematik etwas grundlegend ändern kann oder soll. Wenn also Farrows Verhalten 1992/93 Folge nicht ausgelebter Gefühle wie z.B. Wut oder Enttäuschung war, der Missbrauch also eine Erfindung, die als Ersatz für direkten Gefühlsausdruck dienen konnte, soll das jetzt also anders werden. Der Angriff, in typisch plutonischem Stil nicht offen, sondern über den Umweg Kristof-Dylan larviert durchgeführt, wäre demnach nur die Einleitung für Aktionen, in denen Farrow endlich ihren 22 Jahre lang gut bewahrten Hass ausleben kann, im Sinne eines „vom Druck des Steinbocks befreiten Mondes“.
Dass Dylans „Brief“ erst jetzt lanciert wurde, in dem Zeitraum, in dem der Pluto-Mond-Transitbezug besonders intensiv war, weist darauf hin, dass er letztlich ausschlaggebend für diese Aktion war. Pluto benötigt für einen Sonnenumlauf rund 248 Jahre. Somit können in einem Menschenleben Konjunktionen und Oppositionen zwischen aktueller Plutostellung und der Geburtsstellung eines Planeten maximal einmal auftreten. Von dieser Einmaligkeit sind bei Farrow seit 2012 Venus, Mars und Mond betroffen. Aus astrologischer Sicht ist daher der Zeitpunkt der Auseinandersetzung mit einem derartigen Themenkomplex kein Zufall.
Wenn der Pluto-Mond-Bezug tatsächlich der Anlass für dieses Wiederaufleben der Vergangenheit war, kann die Angelegenheit mit der im Februar 2014 erfolgten Erwiderung Allens nicht abgeschlossen sein. Weitere Äußerungen der Tochter bzw. dann auch der Mutter sind demnach zu erwarten.
Diese Teilanalyse von Mia Farrows Persönlichkeitsstruktur beweist natürlich nicht Allens Unschuld. Aber der Wahrheitsgehalt der Behauptungen von Mutter und Tochter ist aus astrologischer Sicht nachdrücklich infrage zu stellen.
Dylan Farrow
Auch eine nachhaltige, sehr intensive Beeinflussung durch die Mutter kann nicht zwangsläufig eine dauerhafte Überzeugung von der Realität nie stattgefundener Ereignisse bedingen. Dazu bedarf es persönlichkeitsstruktureller Affinitäten zwischen beiden Beteiligten, sei es durch Ähnlichkeiten, sei es durch direkte Wechselwirkungen.
Nun ist es mir leider nicht gelungen, Dylans Geburtsdatum mit ausreichender Sicherheit zu recherchieren. Der über Allens Sorgerechtsklage entscheidende Richter Elliott Wilk schreibt in seinem Urteil am 7.6.1993: „…On July 11, 1985, the newborn child Dylan joined the Farrow household…“ Dieses Datum ist im Internet als Geburtsdatum zu finden. Da aber kaum anzunehmen ist, dass ein gerade entbundenes Kind noch am gleichen Tag aus der Klinik entlassen und Adoptiveltern übergeben wird, liegt der Geburtstag mit sehr großer Wahrscheinlichkeit mindestens einen Tag davor. Der 11. Juli 1985 ist daher als Geburtstag infrage zu stellen.
Dennoch nehme ich eine Teilanalyse der Konstellation dieses Tages vor, gehe aber jeweils auf die kurz davor bestehenden Abweichungen ein.
Dylan Farrow, *Juli 1985 in Texas
Geburtsdatum, -zeit und -ort unbekannt, eingestellt auf den 11.7., 12 Uhr CDT in Houston
Stark ausgeprägte Ähnlichkeiten bestehen nicht. Zu erwähnen ist nur der spontane Handlungsantrieb (e). Ist er bei Mia durch Jupiter erheblich verstärkt, steht er bei Dylan in Bindung an die Sonne. Auch die Tochter verfügt also über eine betonte Handlungsdynamik, die unter dem Einfluss des Mondzeichens Krebs stark gefühlsabhängig ist.
Eine Ähnlichkeit besteht auch in Form einer betonten Mars-Saturn-Wechselwirkung. Ist es bei der Mutter die heliozentrische Opposition (auf 1,1° genau, s.o.), handelt es sich bei der Tochter um ein topozentrisches Trigon (am 11.7. auf 0,0-0,7° genau, am 8.7. auf 2,0-2,8°). Die gegensätzlichen Möglichkeiten Hemmung/zähe Konsequenz der Durchsetzung sind damit auch bei ihr ein betontes Thema.
Heliozentrisch bestand ab 7.7., 9 Uhr, ein Trigon Venus-Mars (d4e), und vom 2.7. bis einschließlich 10.7. stand der Mars auf mindestens 1,5° genau in Richtung des aufsteigenden Plutoknotens, des Punktes der Ekliptik, an dem Pluto sie bei seinem Umlauf von Süden nach Norden durchtritt. Ein Planet, der in der Richtung eines derartigen Punktes steht, wird indirekt durch den Planeten beeinflusst, der diesen Punkt definiert.
Damit wird auch bei Dylan der d-e-Gegensatz thematisiert (s.o., Mia mit d7e). Ganz wichtig ist, dass auch eine Betonung des Themas larvierte Durchsetzung, der „Aktion“ (e) im Verborgenen (j), vorliegt. Standen bei der Mutter Merkur und Venus in Beziehung zu Pluto, besteht bei der Tochter nun ein gesteigertes Verständnis, eine Aufmerksamkeitsausrichtung und Reaktionsbereitschaft auf Vorgänge, die mit Durchsetzung und („männlicher“) Aktivität assoziiert sind (e) und im Geheimen stattfinden (j). Hier liegt möglicherweise das „Einfallstor“ für die mütterlichen Beschuldigungen Allens: Ihre Übernahme, die Identifikation mit ihnen, wird durch diesen indirekten Plutoeinfluss auf Mars erleichtert. Denn damit kann Dylan sich leicht die Allen von Mia unterstellten „geheimen männlichen Aktivitäten“ vorstellen, durchaus auch bereits als Siebenjährige.
Dass nun nach vielen Jahren weitgehender Ruhe die Angelegenheit am 1. Februar 2014 wieder aktuell wurde, ist auf die aktuelle Transitkonstellation zurückzuführen. Mias Pluto-Mond-Transitkonjunktion war ja am 12.1.2014 exakt (s.o.), bei Dylan stand Mitte Januar 2014 Saturn exakt an seiner Geburtsposition (gT/gG, je nach Geburtstag an einem der Tage zwischen 14. und 17.1.), was durchschnittlich alle 29,5 Jahre der Fall ist. Zudem bildete der transitierende Saturn von Anfang Dezember 2013 bis etwa 20.1.2013 ein Trigon mit dem Geburts-Mars (gT4eG), womit eine „angeborene“ thematische Betonung (s.o.) in den Vordergrund trat: Bei Dylans Geburt hatte ja ein solches Trigon bestanden.
Es drängt sich eine spekulative Hypothese auf:
Mutter und Tochter trafen sich in der ersten Januarhälfte 2014. Dylan hatte gerade mit Widerständen (g) zu kämpfen, die ihrer Durchsetzung (e) entgegenstanden. Sie fühlte sich davon extrem beeinträchtigt (g-g). In Mia kochte der Hass auf Allen hoch (b/J-j). Sie lenkte die Aufmerksamkeit ihrer Tochter auf die alte Missbrauchsgeschichte und konnte ihr plausibel machen (Manipulation, j), dass alle Widrigkeiten, all ihre Probleme, ihre Ursache letztlich in Allens Übergriff (e) von 1992 hatten. Denn bei diesem war sie einem massiven Zwang (g) ausgesetzt. „Dylan, das, was du als beschränkende (g) Aggression (e) Anderer gegen dich erlebst, ist nur eine Perpetuierung des Ausgeliefertseins gegen Allen. Du projizierst das mit ihm Erlebte auf Personen der Gegenwart. Befreie dich davon, räum endlich auf, räche dich für das, was er dir angetan hat! Und zwar gerade jetzt, denn in wenigen Tagen soll der Kinderschänder wieder mit einem Preis ausgezeichnet werde. Das kannst du ihm richtig vermiesen.“
Die Manipulation gelang. Der Journalist Nicholas Kristof (*27.4.1959 in Yamhill/Oregon), selbst unter dem Einfluss einer Mars-Saturn-Opposition (s. Mia heliozentrisch, Dylan e4g) und eines Mondes in Steinbock (s. Mia) stehend, übernahm die Aufgabe, ein geeignetes Pamphlet zu verfassen und die Intention Mia Farrows und ihres Werkzeugs Dylan zu realisieren. Er wurde damit auch selbst zum Werkzeug.
Soweit die Phantasie des Autors. Sie ist aber nicht unkontrolliert mit ihm durchgegangen, sondern hat sich an den dargestellten astrologischen Fakten orientiert.
Wenn der Missbrauch eine der Tochter „eingepflanzte“ Erfindung ist, ist deren Leiden daran mindestens ebenso plausibel wie im Falle eines tatsächlichen Missbrauchs. Denn ein Gehirn, das eine „Erinnerung“ zur Verfügung hat, die der Phantasie eines anderen Menschen entsprungen und daher gar keine Erinnerung ist, hat ein Problem. Das Denken kreist immer wieder um dieses Ereignis, da die Wahrheit, seine Nichtexistenz, nur unbewusst bekannt sein darf. Aufgrund der fehlenden Erlebnisgrundlage wird ein stetes Grübeln darüber provoziert. Warum erinnere ich mich eigentlich nicht sicher an Details? Weil es so lange her ist? Wahrscheinlich. Wenn nicht, warum dann? Wahrscheinlich will ich es verdrängen, aber das gelingt mir wohl nicht richtig. Wirklich übel, was der Allen mir angetan hat.
Es resultiert ein chronischer nervöser Spannungszustand, der die Lebensqualität massiv beeinträchtigen kann: „Das Gehirn stellt permanent seine eigene Funktion infrage“. Es soll über eine Erinnerung verfügen, von der es auf unbewusster Ebene weiß, dass sie nicht existieren kann.
Woody Allen
Selbstverständlich ist auch seine Konstellation zu beachten, nicht nur wegen des Missbrauchsvorwurfs. Denn am Scheitern einer Beziehung sind stets beide Personen beteiligt. Selbst, wenn es scheinbar eine klare Rollenverteilung Täter/Opfer, verlassender/verlassener Partner etc. geben sollte – das Opfer ist zumindest mit der Wahl des Täters als Partner am Scheitern beteiligt. Denn sie dürfte kaum durch Münzwurf oder Würfeln zustande gekommen sein.
Woody Allen, *1.12.1935 um 10.55 Uhr EST in New York, topozentrisch
Es besteht eine deutliche Betonung des Intellekts (c): Die Konjunktionsfolge Merkur-Jupiter-Sonne (c/f/a,1,3°/3,5°/4,8°) im Jupiterzeichen Schütze (I) thematisiert die expansive Maximierung intellektueller Aktivität. Durch die Stellung im 10. Feld wirkt sich das besonders stark auf beruflicher Ebene aus.
Gleichzeitig bilden Merkur und Jupiter aber Quadrate mit Saturn (c3g 0,3°, f3g 1,0°). So kann eine partielle Dämpfung der sich durch die Merkurfunktion ergebenden, möglicherweise überbordenden geistigen Aktivität erfolgen. Sie kann kanalisiert, geordnet, strukturiert und gezielt genutzt werden. Ausdruck des Saturneinflusses ist unter anderem Allens konsequentes Festhalten an seinem 1971 getroffenen Entschluss „ich werde jedes Jahr einen Film drehen“. Seine Abneigung gegen Interviews, eine gewisse Tendenz zum Rückzug, entspricht ebenfalls saturnalen Effekten.
Auch bei Allen ist Pluto von erhöhter Bedeutung. Das MC steht im Plutozeichen Skorpion, und Pluto in Opposition zu Mars (e7j 1,5°). Venus steht zu beiden in ungenauen Quadraten. Der sich ergebende thematische Schwerpunkt ist die Infragestellung des Aktiv-Männlichen, analog dem d-j-Effekt bei Farrow (s.o.). Erschwert wird der Umgang mit dieser thematischen Ausrichtung durch die Stellung des Mars in Steinbock. Sie ist fast mit der bei Farrow identisch, wirkt sich bei ihm aber naturgemäß stärker aus. Denn die Kontrolle (J) des Handlungsantriebs (e) bedeutet bei einem Mann auch die Kontrolle der „männlichen“ Durchsetzung, mit der Gefahr einer übermäßigen Vorsicht, einer Hemmung des Auftretens als Mann. Das wird durch die Wirkung Saturns auf Merkur und Jupiter (s.o.) verstärkt.
Zusätzlich wird nun durch Pluto eine Infragestellung des Männlichen provoziert (e-j). So resultiert eine indirekt kombinierte Mars-Saturn (Steinbock)-Pluto-Thematik, unter anderem zu beschreiben als Beschränkung und larvierte, nicht offensichtliche Infragestellung der Durchsetzung. Es kann eine „männliche Verunsicherung“ resultieren, mit der Folge verschiedener Facetten eines Minderwertigkeitskomplexes. Allens langjährige Psychoanalysebedürftigkeit, besonders auch seine frühere Hypochondrieneigung, ist damit leicht zu erklären: Krankheit ist eine unkontrollierbare, jederzeit drohende unerkannte (j) Beschränkung (g) meiner Aktivität und meiner Männlichkeit (e). Aber ob Krankheit oder nicht: Ganz generell droht letztlich der Tod, als versteckte unbezwingbare Macht (j) all meine Aktionen (e) beendend (g).
Es besteht eine wichtige persönlichkeitsstrukturelle Wechselwirkung (synastrisch) mit Dylan in Form des Fehlens einer solchen. Unabhängig von ihrem genauen Geburtsdatum weisen Allens Mars und Pluto als einzige Planeten topozentrisch keinen Aspekt zu einem der Planeten in ihrem Horoskop auf. Daraus resultieren zwei extreme Möglichkeiten. Allens oben geschilderte Mars-Pluto-Thematik kann einen Missbrauch fördern – ein Mann, der sich infrage stellt, kann sich gegenüber einem Kind sicher fühlen, denn er wird nicht infrage gestellt –, sie kann aber ebenso eine völlige Irrelevanz dieser Thematik in Bezug auf Dylan bedingen.
Eine Entscheidung darüber, welche der beiden Möglichkeiten wahrscheinlicher ist, kann astrologisch nicht getroffen werden. Wer Allen, gleich, aus welchen Gründen, einen Missbrauch unterstellt, wird mit einem „Aha, da haben wir’s ja“ die erste wählen. Wer, z.B. wegen seiner unleugbaren „Erfolge“ bei erwachsenen Frauen, unterstellt, dass er kein sexuelles Interesse an Kindern hat, wird die zweite wählen: Gerade, weil Kinder nicht mit Sex assoziiert sind, kann sich eine mögliche „Männlichkeitsproblematik“ überhaupt nicht auswirken – Allens Mars-Pluto-Opposition ist in Bezug auf Dylan bedeutungslos.
Am wahrscheinlichsten ist aber eine Wahrheit zwischen diesen Extremen. Da auch bei Dylan die Mars-Pluto-Thematik betont ist (s.o.), kann sich aus der Auseinandersetzung mit von Mia unterstellten heimlichen Vorgängen, kombiniert mit konkreten Erlebnissen mit Allen, eine Umdeutung letzterer ergeben, die zur phantasierten Konstruktion eines Ereigniskomplexes führt. Mit anderen Worten: Die Tatsache, das es Zweisamkeiten mit Allen gab – „geheim“ (j), da keine Drittpersonen anwesend waren –, führt in Verbindung mit den von der Mutter vermuteten Inhalten dieser Zweisamkeiten zu ihrer nachträglichen tendenziösen Umdeutung und Neuinterpretation.
Wenn Dylans Geburt nicht vor dem Mittag des 10.7. erfolgt ist, bestehen zwischen ihr und Allen synastrische Sonne-Venus-Aspektbezüge wie zwischen Allen und ihrer Mutter. Sind es dort Trigone, bestehen mit Allen Quadrat bzw. Opposition (aA7dD, aD3dA). Damit ist eine grundsätzliche Sympathie auch hier leicht möglich.
Heliozentrisch liegt ein synastrisches Quadrat zwischen Dylans Saturn und Allens Mars vor (gD3eA, je nach Geburtstag auf etwa 0,7-0,8° genau). Das thematisiert ihr Mars-Saturn-Trigon im Außenbezug, wobei aber ihrerseits Saturn beteiligt ist. Das heißt: Sie kann wohl als Begrenzerin (g) von Allens Spontanantrieb (e) fungieren, kaum aber er als Unterdrücker ihres Willens. Das wäre bei einem Aspekt zwischen ihrem Mars und seinem Saturn gut möglich (eD/gA). Ein solcher existiert aber nicht.
Aus dieser Teilanalyse von Adoptivvater und -tochter lassen sich nur dann Hinweise auf das Vorliegen eines Missbrauchs entnehmen, wenn er von vornherein unterstellt wird und ihm widersprechende Indizien ignoriert werden.
Farrow und Allen: Persönlichkeitsstrukturelle Wechselwirkungen
Wenn der Missbrauchsvorwurf tatsächlich unbegründet ist – wie ist seine Entstehung dann erklärbar? Immerhin handelt es sich dann ja um den Versuch eines Rufmords übelster Sorte, alternativ um die Manifestation einer Wahnvorstellung, die eindeutig durch Allens Verhalten provoziert wurde. Aus astrologischer Sicht gilt für beide Möglichkeiten: Es müssen starke persönlichkeitsstrukturelle Wechselwirkungen zwischen den Beteiligten vorliegen.
Ein Vergleich der beiden Geburtskonstellationen zeigt:
Farrow: Mars auf 26,4° Steinbock
Allen: Mars auf 25,7° Steinbock
Farrow: Sonne auf 20,7°, Merkur auf 6,8° Wassermann
Allen: Mond auf 17,1°, Aszendent auf 4,7° Wassermann
Synastrisch fällt eine große Anzahl synergistischer Hauptaspekte auf. So stehen 7 Trigonen und 3 Sextilen nur zwei Oppositionen gegenüber. Ein Quadrat gibt es nicht. Generell ist also ein überdurchschnittlich großes Potential für ein gutes gegenseitiges Verständnis vorhanden.
Die ganz sicher wichtigste Wechselwirkung besteht in beidseitigen Sonne-Venus-Bezügen: aA4dF 1,2°, aF4dA 1,7°. Starke spontane Sympathie füreinander und ein harmonisch-ausgeglichener, friedvoll-ruhiger Umgang miteinander werden gefördert.
An zweiter Stelle stehen die Mars-Mars-Konjunktion (s.o., e/J, eA/eF 0,7°) und ein Saturn-Saturn-Trigon (gA4gF 0,4°). Erstere kann ein gemeinsames Handeln, ein „Ziehen an einem Strang“, fördern, das Trigon eine gute Abstimmung zwischen dem von beiden individuell als Norm/Ordnung/Regel etc. Anerkannten. Da aber „die Marse“ im Saturnzeichen Steinbock stehen, ist in diesen beiden Aspekten auch ein Konfliktpotential enthalten. Es macht sich dann bemerkbar, wenn die Vorstellungen von dem, was sein soll, was erlaubt ist, was „man“ tun darf und was nicht (g, J), im Einzelfall zu stark differieren, und wenn die Ausrichtungen von Aktivitäten (e), ihre gewählten Schwerpunkte, sich zu stark unterscheiden. Wenn sie unvereinbar erscheinen, kann ein stures Beharren auf dem eigenen Standpunkt sich stärker und störender auswirken als ohne diese Aspekte.
Als einziger Faktor aller 22 (2x11) ist Farrows Mond an keinem Aspekt beteiligt. Damit hat ihre emotionale Selbstkontrolle (b/J, s.o.) einen eingeschränkten Bezug zu Allens Persönlichkeit. Sie bleibt ihm unverständlich, was durch eine Konjunktion seines Mondes mit ihrer Sonne (bA/aF 3,5°) verstärkt wird. Denn umgekehrte hat er damit einen spontanen emotionalen Bezug zu ihr als Gesamtperson.
Im Zusammenhang mit der Missbrauchsthematik sind eine Opposition ihres Mars zu seinem Pluto (eF7jA 0,8°) und ein Trigon seiner Sonne zu ihrem Pluto (aA4jF 0,3°) sehr bedeutsam. Allen weist damit ein potentiell großes Verständnis für ihr Hinterfragungsthematik auf, aber seine eigene Hinterfragung der Durchsetzung (e4j, s.o.) wendet er nun auf sie an: Was bedeuten ihre Aktivitäten (e)? Was ist in ihnen möglicherweise verborgen (j)?
Umgekehrt stellt der Persönlichkeitsanteil, der bei ihr für aktives Handeln (e) zuständig ist, eine Verbindung zu dem her, was bei ihm rätselhaft, geheimnisvoll, „irgendwie verborgen“ (j) erscheint. Hierin liegt die Möglichkeit, seine Rückzugstendenzen, seine seltsame Distanziertheit zu den Kindern, seinen „partiellen Autismus“, mit „heimlichen männlichen Aktivitäten“ (j,e) zu assoziieren. Die Entstehung ihres logischen Trugschlusses (s.o.) konnte dadurch massiv unterstützt werden: Sie vermutete eine „plutonische Heimtücke des Mars“, gefördert durch ihre eigene Hinterfragung von Liebe und Weiblichkeit (d4j, s.o.). Denn der Missbrauch eines Mädchens entspricht der Umfunktionierung (Wandlung, Pluto) von Zuwendung (d) in ein Mittel verdeckter Manipulation (j).
Der 4. August 1992
Sehr Aufschlussreich ist eine Betrachtung der Planetenkonstellation zur Zeit der behaupteten Zweisamkeit zwischen Allen und Dylan in Farrows Ferienhaus in Connecticut:
Beispiel einer Konstellation am 4.8.1992:
15 Uhr EDT in New Haven/Connecticut
Die dargestellten Aspekte waren, abgesehen von wechselnden Mondaspekten, von 9.47 Uhr bis Mitternacht vorhanden.
Die Venusisolation (d ohne Aspekt) bestand von 8.44 bis 18.29 Uhr.
Die Plutoisolation (j ohne Aspekt) bestand ganztägig.
Wichtig für Dylan:
- Venus, aktuell isoliert, bildete auch keinen Transitaspekt mit den Planeten des Geburtshoroskops,
- Der Transit-Pluto stand in Trigonen zu Sonne und Mars des Geburtshoroskops (jT4aG0,8°, jTeG1,1°).
Heliozentrisch bildete der transitierende Pluto Trigone mit Venus und Mars der Geburtskonstellation (jT4adG1,0°, jTeG0,3°):
Transit-Pluto außen; das Trigon Venus-Mars (d4e1,3°, hellblau) lag bei Geburt vor (s.o.).
Damit hatte für die siebenjährige Dylan das Verhältnis Aktion zu Reaktion (e/d), aber auch männlich zu weiblich, eine überaus hohe Bedeutung. Der Einfluss Plutos fördert hier die Hinterfragung dieses Verhältnisses, aber auch die Thematisierung seiner grundlegenden Wandlung: Etwas soll anders werden. Wie es werden soll, bleibt zunächst offen.
Die aktuelle Beziehungslosigkeit der Venus konnte zu einer Unsicherheit im zwischenmenschlichen Umgang führen. Das (kindliche) Selbstverständnis als soziales Wesen (d) wurde vorübergehend destabilisiert. Damit ist die d-e-Thematik aber nur erschwert bearbeitbar, da in Bezug auf andere Personen die eigene Person (d, Mädchen) gerade „nicht so recht definiert“ ist.
Topozentrisch wichtig bei Woody Allen:
- Die Transit-Planeten bildeten keinen Aspekt mit dem Geburts-Mars;
- der Transit-Pluto bildete keinen Aspekt mit Planeten seines Geburtshoroskops.
Die „Infragestellung von Durchsetzung und Männlichkeit“ (e7j, s.o.) war aktuell sozusagen gespalten thematisiert: „Der Mann (e) hatte keinen Bezug zur Gegenwart“, und die Infragegestellung (j) hatte keinen relevanten Bezug zu irgendeinem Teil der Persönlichkeit.
Die heliozentrische Transitkonstellation war für Allen weitgehend bedeutungslos.
Bei Mia Farrow waren zwei Faktoren sehr wichtig:
1. Die aktuelle gemeinsame Isolation von Venus und Pluto (s.o.), da sie bei ihrer Geburt im Trigon zueinander gestanden hatten (d4j1,5°, s.o.);
2. Das aktuelle heliozentrische Trigon Venus-Neptun (d4i0,3°, s.o.), da bei ihrer Geburt eine topozentrische Opposition zwischen ihnen vorgelegen hatte (d7i1,2°, s.o.).
Letzteres bedeutete ein aktuelles Hervortreten ihrer Thematik der „globalen Fürsorge“. Erheblich verstärkt, aber auch modifiziert wurde es durch die Stellung der Venus am Punkt ihrer maximalen Nordabweichung von der Erdekliptik, entsprechend einem 90°-Winkel zu ihrem aufsteigenden Knoten (d3s, 0,8°):
4.8.1992, Ausschnitt heliozentrisch
Dargestellt sind Venus, Neptun und der aufsteigende Venusknoten
Damit war an diesem Tag eine besonders intensive Wahrnehmung und Reaktionsbereitschaft in Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen, den Umgang miteinander, vorhanden.
Die Venus-Pluto-Thematik habe ich oben erläutert. Beide Planeten hatten zum fraglichen Zeitpunkt keinerlei Aspektbezüge zu anderen. Sie „führten ein Eigenleben“. Die Venus entsprach der Harmonie, der Liebe an sich, absolut, Pluto entsprach der Hinterfragung, dem Larvierten, Geheimen an sich.
Diese Desintegration kann bei einer persönlichkeitsstrukturell (= geburtsastrologisch) gegebenen Wechselwirkung eine erhebliche Bedeutungserhöhung der Thematik bedingen, da der Umgang mit ihr erschwert ist. Es ist dann nicht klar, was eigentlich verborgen sein soll, was in welcher Form zu hinterfragen ist (j). Venus war für einige Stunden „ungebunden“, und das in einer Phase, in der sie an einem besonderen Punkt ihrer Umlaufbahn heliozentrisch aber in intensiver Wechselwirkung mit Neptun stand (s.o.). So konnte eine geradezu extreme Aufmerksamkeit bezüglich des Sozialverhaltens, des kommunikativen Miteinanders, besonders auch gegenüber allem provoziert werden, was mit „dem Weiblichen“ (d) korreliert ist. Was steckt dahinter (j), wenn X so überaus nett (d) mit Y umgeht? Was bedeutet es (j), wenn Allen (e) Dylan (d) über den Kopf streicht??
Mit anderen Worten: Mia Farrow konnte am 4.8.1992 für sicher zehn Stunden „das Gras wachsen“ oder auch „die Flöhe husten hören“, soweit es den zwischenmenschlichen Umgang betraf. Ihre bereits vorhandene Fixierung auf die Fürsorge für Kinder begünstigte es, an diesem Tag besonders auf Mädchen (d) zu achten.
Alle drei Personen waren von den aktuellen Isolationen von Venus und besonders Pluto durch deren Bezüge in ihren Geburtshoroskopen betroffen:
Allen infolge der Hauptaspekte Plutos zu Venus und Mars (j/d, j/e),
Farrow infolge der Hauptaspekte Plutos zu Venus und Merkur (j/d, j/c),
am schwächsten Dylan, nur infolge des heliozentrischen Venus-Mars-Trigons (d4e).
Insgesamt konnten die Bezüge zwischen den Geburtshoroskopen und der aktuellen Konstellation am 4.8.1992 die Grundlage für die weitere unschöne Entwicklung werden. In Verbindung mit Farrows Neigung zu irrationaler Realitätsinterpretation (s.o.) erwuchs aus diesem Tag ein nachhaltiges Lebensproblem für Dylan.
Mia Farrows Eltern
Sehr oft wirken sich elterliche Verhaltensmerkmale auf die Schwerpunkte der astrologisch möglichen Wahrnehmungs- und Reaktionsausrichtungen eines Menschen aus. Bei Mia Farrow waren eventuell bedeutsam:
Das Geburtsdatum ihres Vaters; John Farrow wurde am 10.02.1904 in Sydney/Australien geboren. Es bestand demnach eine auf 0,2-1,2° genaue synastrische Sonne-Sonne-Konjunktion mit seiner am 9.2.1945 geborenen Tochter (aJ/aM). Ihr Vater starb, als Mia 18 Jahre alt war.
Bei ihrer Mutter, der Schauspielerin Maureen O’Sullivan, *17.5.1911 in Boyle/Irland, lag wie bei ihr selbst eine Mondstellung in Steinbock vor (b/J). Zusätzlich bestand ganztägig ein Trigon Mond-Saturn (b4g, exakt um 11.42 Uhr). Somit waren emotionale Selbstkontrolle, mütterlicher Perfektionismus etc. bei ihr potentiell stärker thematisiert als bei Mia.
Durch diese Ähnlichkeit kann sie in diesem Bereich für die Tochter ein unbewusst wirksames Vorbild gewesen sein. Das gilt besonders auch für die Möglichkeit eines Negativ-Vorbilds. In diesem Fall ließe sich eine direkte Verbindung zur Adoptionswut ihrer Tochter herstellen. Sie entspräche der Überkompensation einer emotionalen Kühle ihrer Mutter. Und: „Meine Mutter drehte immer Filme und ließ mich allein. Ich werde es viel, viel besser machen als sie.“
Schlussbemerkung
Die Indizien, die Allen als möglichen Täter erscheinen lassen, sind mir bestens bekannt. Wenn aber ein Verdacht auf Pädophilie begründet sein soll: Weshalb gibt es dann keinerlei Verdachtsmomente bezüglich anderer Kinder? Wie war es dann möglich, dass ihm und seiner Frau Soon-Yi die Adoption von zwei Mädchen gestattet wurde??
Äußerst wichtig ist ein Vorgang, den ich bisher noch nicht erwähnt habe. Dylan behauptete später gegenüber Farrow, dass sie Allen und ihre Adoptivschwester Soon-Yi beim Sex beobachtet habe. Falls das wahr sein sollte, käme noch ein ganz wesentlicher Faktor hinzu, der ihre Anschuldigungen, einschließlich intimer Details, erklären würde: Eifersucht, ganz banale Eifersucht. In Dylans Empfindung „beging der Vater einen Treuebruch“ und enttäuschte sie. Es würde auch erklären, weshalb Dylan mit immer neuen Einzelheiten die Intensität der Vorwürfe in den Folgemonaten erhöhte: Auch die Mutter war Opfer von Allens Hinwendung zu Soon-Yi, so dass eine Identifikation mit ihr möglich wurde. Kombiniert mit den vorbeschriebenen Einflüssen würde diese Eifersucht Übertreibungen und Erfindungen des Kindes sehr plausibel machen.
Ein wichtiges Indiz für eine reale Bedeutung der Astrologie ist der Zeitpunkt der Wiederholung der Vorwürfe in der Zeitschrift Vanity Fair am 2.10.2013 und nun am 1.2. 2014. Warum erfolgte sie erst jetzt? Warum nicht irgendwann in den 20 Jahren zuvor? Weil die erwähnten Transitaspekte bei Mutter und Tochter erst seit auftraten, nicht aber 1999, 2008 oder in irgendeinem anderen dieser Jahre.